Go‘ morn, Bornholm!
Pendeln mit der Nachtfähre

Im Herbst 2021 war ich für ein paar Monate Deutsch- und Englischlehrer an der Svaneke Friskole auf Bornholm. Eine tolle Erfahrung, von der ich hier ein paar Eindrücke schildere!

Während ich eigentlich noch voll im Ankomm- und An-alles-Gewöhnen-Modus bin, steht das erste Wochenende in Deutschland ins Haus. Die Familie ist ja erst einmal nicht mitgezogen auf die Insel. Das war ja eigentlich geplant, aber irgendwie kam dann ja alles anders. Jedenfalls muss ich also ab und zu zurück nach Dänischenhagen! Und das geht so:

Nach der Schule noch schnell die Unterrichtsvorbereitungen für die nächste Woche in den Wochenplan schreiben, und dann geht es gegen 16:00 Uhr in Richtung Rønne, wo pünktlich um 17:00 Uhr die „Hammershus“ in die Ostsee sticht. Fünfeinhalb Stunden dauert die Seereise, Zeit genug, um das „Dagens ret“ im Bordrestaurant zu verspeisen, die Wochenendausgabe der „Bornholms tidende“ zu lesen und ein wenig zu schlafen (es gibt Liegen an Bord – gratis!). Die Bornholmer bevorzugen ja die schnelle Fähre nach Ystad und brettern dann lieber mit dem eigenen Auto durch Südschweden nach Kopenhagen, aber ich finde dieses langsame Reisen total entspannend. Quality time. Um dann fit zu sein für nächtliche 350 km vom Zielhafen Køge über die Øresundbrücke, über Fünen und Flensburg nach Dänischenhagen.

Am Sonntag Abend dann, nach einigen, aber viel zu wenigen Stunden mit Freunden und Familie, geht’s wieder retour. Um 00:30 legt die „Hammershus“ im nächtlichen Køge ab (ich glaube, diese Stadt habe ich noch nie bei Tageslicht erlebt) und erreicht dann um 06:00 Uhr morgens wieder Rønne.

Kalt, aber schön: Septembersonnenaufgang in Rønne

Guten Morgen, Bornholm! Es bleibt nicht viel Zeit, den Sonnenaufgang zu genießen, denn schon um 07:55 beginnt wieder der Unterricht und bis dahin muss ich noch einmal quer über die ganze Insel… Lohnt sich gar nicht, noch zu Hause vorbeizufahren, also fahre ich direkt nach Svaneke.

Wenn ich Glück habe, gibt’s bei Svaneke Brød noch einen megaleckeren Croissant und einen Kaffee. Und dann fängt die neue Arbeitswoche mit zwei Stunden Geografie in der supernetten siebten Klasse an – kein schlechter Start.

Unterwegs von der Fähre direkt zur Schule…

Schreibe einen Kommentar